Amniocentese (Fruchtwasseruntersuchung)
Dieser Eingriff wird hauptsächlich zur Gewinnung von fetalen Zellen für eine Chromosomenanalyse bei sonografischer Auffälligkeit oder verdächtigem Bluttest angeboten.
Hierbei kann ein Schnelltest die wichtigsten Chromosomenzahlen in einem Tag liefern.
Es werden zusätzlich noch die im Fruchtwasser gelösten Eiweiße alpha- Fetoprotein und das Enzym ACHE bestimmt, die jeweils Aussagen über die Wahrscheinlichkeit einer Spaltbildung des Kindes zulassen.
In späteren Wochen dient die Amniocentese auch dem Nachweis einiger Infektionen, die das Kind betreffen. Eine Amniondrainage mit Entlastung großer Mengen von Fruchtwasser ist in vereinzelten Fällen zum Erhalt der Schwangerschaft bei massiver Überproduktion von Fruchtwasser hilfreich.
Die Instillation von Farbstoffen zum Nachweis eines Blasensprungs ist verlassen worden, nachdem sich spezielle Testkits durchgesetzt haben, die eine deutliche Aussage aus der Bestimmung des vaginalen Sekret erlauben. Nach Etablierung der frühen sonografischen Diagnostik im ersten Trimenon und des Ersttrimesterscreenings bis zur 14. Schwangerschaftswoche konnte die Rate der durchgeführten Punktionen auf ein Fünftel reduziert und damit auch die dadurch ausgelösten Komplikationen entsprechend vermindert werden.