Das interdisziplinäre Palliativteam im MHB
Seit der Gründung des interdisziplinären Palliativteams im Jahr 2010 auf Initiative von Herrn Dr. Zimmer, Oberarzt der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, und mit Unterstützung durch Herrn Dr. Nosch, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie und Herrn Prof. Dr. Kolberg, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, hat sich die Idee der interdisziplinären Zusammenarbeit zur Unterstützung, Begleitung und Versorgung von PatientInnen mit schwersten, nicht mehr heilbaren Erkrankungen durch ein Team aus speziell ausgebildeten Palliativ-Fachkräften im Marienhospital durchgesetzt und weiterentwickelt.
Das interdisziplinäre Palliativteam ist inzwischen zu einer festen Institution geworden und betreut mittlerweile weit über 100 stationäre Patientinnen und Patienten jährlich mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen oder anderen unheilbaren Erkrankungen von Herz, Lunge, Leber, Niere oder Nervensystem – nahezu aller Fachabteilungen im Haus.
Unser Team besteht aus Palliativ-Medizinern, Palliativ-Care-Pflegekräften, Physiotherapeuten, Psychoonkologen, einer Pain Nurs, Seelsorger/innen, Sozialdienst-Mitarbeiterinnen und einer Breast Nurse.
Ziel der Behandlung ist es, bei nicht mehr heilbaren Erkrankungen die Beschwerden zu lindern, den Betroffenen eine möglichst gute Lebensqualität zu erhalten sowie die Angehörigen und Familien zu unterstützen und möglichst eine Entlassung in die gewohnte häusliche Umgebung zu ermöglichen.
Wir arbeiten mit folgenden Therapieansätzen:
Medikamentöse Behandlung von Schmerzen, Luftnot, Übelkeit und Erbrechen, Verstopfung, Angst und Depression unter möglicher Vermeidung von Nebenwirkungen
Regelmäßige Gespräche sämtlicher Berufsgruppen mit den Patienten und Angehörigen zur Schaffung eines geborgenen und sicheren Umfelds und zur offenen Kommunikation über die Erkrankung und das weitere Vorgehen
Physiotherapie zum Erhalt und Wiederherstellung der Beweglichkeit, Atemtherapie oder Entlastung bei Schmerzen oder Lymphödemen
Seelsorgerische und psychoonkologische Gesprächsangebote
Kunsttherapie und spezielle Aromatherapie und Einreibungen
Versorgung offener Wunden
Ernährungstherapie
Sterbe- und Trauerbegleitung
Palliative Sedierung
Schon während des stationären Aufenthaltes wird die ambulante palliativmedizinische
Behandlung nach der Entlassung geplant:
Hilfe bei Beantragung eines Pflegegrades oder einer Rehabilitationsbehandlung
Verordnung von Hilfsmitteln wie z. B. Pflegebett, Sauerstoff oder Rollator
Kontaktaufnahme zum ambulanten Hospizverein und zum ambulanten Palliativnetz
Wenn eine Pflege und Betreuung zuhause nicht mehr möglich ist, Unterstützung bei der Suche nach einem Pflegeplatz in einer Pflegeeinrichtung der Kurzzeitpflege oder auch in einem Hospiz
Als Team sind wir in der Lage, durch Supervision und gegenseitige Unterstützung die Belastungen der oft schwierigen und bedrückenden Momente gut aufzufangen. Immerhin entlassen wir 90% unserer Patienten wieder nach Hause oder in eine Pflegeeinrichtung mit einer guten Symptomkontrolle und einer ambulanten palliativmedizinischen Weiterbehandlung.
Die Dankbarkeit der Patienten und der Angehörigen, die in einer ausweglosen Situation nicht den Satz hören:
„Wir können nichts mehr für Sie tun.“, sondern den Satz:
„Wir sind für Sie da und tun, was wir können!“
bestätigt uns in unserer Arbeit.